Geboren am 18. Februar 1938 in Scherbach jetzt Rheinbach, Voreifel. Sie ist die Tochter des Literaturwissenschaftlers Ewald Erb (1903–1978), der seine Familie (die jüngere Schwester Ute wurde ebenfalls Schriftstellerin) 1949 aus dem Rheinland in die DDR nach Halle (Saale) holte, wo die Töchter zunächst in die Franckeschen Stiftungen kamen. Von 1958 bis 1959 war sie Landarbeiterin und studierte anschließend Germanistik, Geschichte und Pädagogik. 1963 machte sie ihr Lehrerexamen und arbeitete bis 1965 beim Mitteldeutschen Verlag. Seit 1966 ist sie freie Schriftstellerin und schreibt Kurzprosa, Lyrik, prozessuale Texte und sogenannte Nachdichtungen, und ist darüber hinaus als Übersetzerin und Herausgeberin (u.a. Jahrbuch der Lyrik) tätig. Ihre Nähe zur unabhängigen Friedensbewegung, die Mitarbeit an einer inoffiziellen Lyrik-Anthologie und ihr Protest gegen die Ausbürgerung des Bürgerrechtlers Roland Jahn führten zur Überwachung durch die Staatssicherheit. Ein vom Vorstand unter Hermann Kant betriebener Versuch, sie aus dem Schriftstellerverband der DDR auszuschließen, konnte beim Bezirksverband Berlin nicht durchgesetzt werden. Elke Erb ist Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste und lebt heute in Berlin.
Veröffentlichungen: Gutachten. Poesie und Prosa. Aufbau Verlag, Berlin, Weimar 1975; Einer schreit: Nicht! Geschichten und Gedichte. Wagenbach, Berlin 1976; Der Faden der Geduld. Aufbau Verlag, Berlin, Weimar 1978; Trost. Gedichte und Prosa. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1982 (ausgewählt von Sarah Kirsch); Vexierbild. Aufbau Verlag, Berlin, Weimar 1983; Kastanienallee. Texte und Kommentare. Aufbau Verlag, Berlin, Weimar 1987; Winkelzüge oder nicht vermutete, aufschlußreiche Verhältnisse. Druckhaus Galrev, Berlin 1991; Nachts, halb zwei, zu Hause. Texte aus drei Jahrzehnten. Reclam Leipzig, Leipzig 1991 (ausgewählt von Brigitte Struzyk); Poets Corner 3: Elke Erb, Unabhängige Verlagsbuchhandlung Ackerstraße, Berlin 1991; Unschuld, du Licht meiner Augen. Gedichte. Steidl Verlag, Göttingen 1994; Der wilde Forst, der tiefe Wald. Auskünfte in Prosa. Steidl Verlag, Göttingen 1995; Mensch sein, nicht. Gedichte. Urs Engeler Editor 1998; Leibhaftig lesen. Gedichte. Verlag Ulrich Keicher 1999; Sachverstand. Werkbuch, Gedichte. Urs Engeler Editor 2000; Lust. 2 Gedichte. Verlag Ulrich Keicher 2001; Parabel. Verlag Unartig 2002; die crux. Gedichte. Urs Engeler Editor 2003; Gänsesommer. Gedichte. Urs Engeler Editor 2005; Freunde hin, Freunde her. Gedichte. Lyrikedition 2000, 2005; Sonanz. 5-Minuten-Notate. Gedichte. Urs Engeler Editor 2008; Meins. Gedichte. roughbooks 2010.
Auszeichnungen: 1988 Peter-Huchel-Preis für Kastanienallee; 1990 Heinrich-Mann-Preis (zusammen mit Adolf Endler); 1993 Ehrengabe der Schillerstiftung; 1994 Rahel-Varnhagen-von-Ense-Medaille; 1995 Erich-Fried-Preis; 1995 Ida-Dehmel-Preis; 1999 Norbert-C.-Kaser-Preis; 1999 F.-C.-Weiskopf-Preis der Akademie der Künste Berlin; 2007 Hans-Erich-Nossack-Preis für ihr Gesamtwerk.
Aufzeichnung: 30. April 2006
Dauer: 16 min 16 sek
Einführung: Ingrid Bertel
Lesung: Autorin
Quelle: Poesie International 2006. 28.04. bis 01.05, (CD 2 Sonntag, 30.04.2006), Spielboden Dornbirn; Herausgeber: Franz Paul Hammling, Literatur Vorarlberg 2006.
Produktion: © Literatur Vorarberg und Spielboden Dornbirn 2006
Im Literaturradio seit: August 2010